Côte d’Azur - Teil 2


 

Donnerstag 13. April

 

Was für eine stürmische Nacht hinter uns lag. Wie angekündigt setzten gegen 22.00 starke Windböen mit bis zu 80km/h ein. Der Camper wippte sanft von einer zur anderen Seite und buttelte uns in den Schlaf. Gut, manchmal auch etwas aus dem Schlaf, aber es war trotzdem eine herrliche Nacht. Dies war auch der Grund wieso wir es heute mal so gar nicht eilig hatten aus den schützenden vier Wänden zu steigen. Heute und morgen soll es leider nicht sonderlich besser werden, aber immerhin schien die Sonne und der Himmel war klar und wolkenlos. Die Fahrt mit Velo+ Wägeli nach Saint Tropez wollten wir uns aber trotzdem nicht nehmen lassen. Vielleicht haben wir ja sogar unterstützenden Rückenwind, dachten wir als gnadenlose Optimisten.

 

Gesagt getan und so erreichten wir nach 25min den zentralen Platz im Städtchen der Ultra-Bönzens.

 

Der erste Gang führte uns an den Yachthafen zu den ganzen Booten. Obwohl die Hochsaison noch in weiter Ferne liegt, gab‘s doch einige Riesen zu bestaunen.

 

 

Die „Kohuba“ von Anders Kirk Johansen, dem Erben des LEGO Unternehmers

 

 

Die „Pink Shrimps“ von Jack Setton, dem CEO von Pioneer und Fujifilm

 

 

Oder die ultimative Yacht „Idol“ von Thomas Leclercq, dem Sohn von Michael Leclercq, dem Inhaber von Decathlon.

 

 

Man könnte noch unendlich weitere aufzählen, aber unser persönliches Highlight war dieses rustikale Fischerböötli. Wir bleiben bescheiden…

 

 

Vom Hafen aus schlenderten wir durch die schönen Gassen, welche ihren Charme trotz des ganzen Prunks bewahren konnten.

 

 

Volle Kraft voraus…

 

 

Beim Gemüsehändler unseres Vertrauens (unseres Budgets?) erledigten wir noch kurz den Einkauf.

 

 

Das Highlight für Malea war aber definitiv das Karussell.

 

 

Mit flottem Gegendwind radelten wir zurück und genossen unser Mittagessen.

 

 

Wir hatten ein super Timing, gegen 13.30 nahmen der Wind und die Sturmböen nun vollends zu und schüttelten den Camper durch und durch. So langsam war‘s nicht mehr ganz so heimelig. Der Campingplatz leerte sich bis auf ein paar wenige Camper, ob‘s wohl am gemeldeten Sturm lag. 

 

 

Wir liessen uns jedenfalls von den Prognosen nicht beeindrucken und stellten unseren Camper in den Wind. Geräuschkulise des Windes nach wie vor gut vorhanden, das Umherschütteln aber wesentlich besser. Beim Umstellen erfasste eine Windböe das Velowägeli und trug es einmal quer über den Platz. Gut, wir mussten nun wirklich alles einpacken oder anbinden.

 

 

Den Restnami verbrachten wir dann nochmals am Beach wo es deutlich weniger windete. Bei den gelegentlichen Böen sprang Malea aber dankend ins windgeschützte Wägeli.

 

 

Morgen starten wir leider bereits in unseren letzten Tag an der Côte d‘Azur. Falls es der Wind zulässt, möchten wir noch das kleine Dörfchen Ramatuelle besichtigen und ansonsten nochmals den Blick auf‘s weite Nass geniessen. Am Samstag werden wir aufbrechen und irgendwo auf der Strecke zurück in die Heimat nochmals übernachten. So dass uns das ***** Schweizerwetter erst am Sonntag begrüssen kann.

Aber jetzt sind wir ja noch etwas da.

Gute Nacht

 


 

Freitag 14. April

 

Eine weitere stürmische Nacht lag hinter uns, geschlafen haben wir aber herrlichst.

 

Wir änderten kurzerhand unsere Pläne und anstelle von Ramatuelle wollten wir Port Grimaud besichtigen. Danke Paps für den super Tipp.

 

Port Grimaud, oft auch als Venedig von Frankreich bezeichnet, wurde im Jahre 1966 vom französischen Architekten Francois Spoerry konzipiert. Der passionierte Segler verwirklichte seinen Traum vom eigenen Boot direkt vor der Haustür gleich selbst. Das privat finanzierte Vorhaben der Luxuskategorie wurde ab 1964 auf trockengelegtem Lagunen- und Sumpfland der Gemeinde Grimaud realisiert. Vorbild der Anlage ist Venedig mit seinen Kanälen, Brücken und Fußgängergässchen. Die einzelnen Häuser sind mit Bootsanlegeplätzen für die Privatjachten der Besitzer ausgestattet.

 

 

Z‘Nüni am Strand

 

 

Trifft genau meinen Geschmack

 

 

Kurz vor 12.00 fuhren wir dann noch in das ursprünglichere der beiden Grimaud‘s. Grimaud (ohne Port) gilt als eines der schönsten Dörfer der Provence und das zu recht. Das sehenswerte alte Dorf im Departement Var im Bezirk Draguignan im Hinterland von Saint-Tropez und Sainte-Maxime mit seinen engen Gassen, den romanischen Kirchen und der Burgruine, die über dem Dorf thront, hat seinen ganz eigenen Charme, der durch die einzigartige Hügellage inmitten von Lavendelfeldern noch verstärkt wird.

 

Wir fanden auch dieses Mal einen super Parkplatz um zu köcherlen und die Mittagspause zu verbringen bevor‘s los ging.

 

 

Anschliessender Aufbruch und Besichtigung des Örtchens.

 

 

und weil‘s so schön war…

 

 

Als wir uns satt gesehen hatten, kehrten wir zum Camper zurück. Der kleine Umweg via alter Dorfmühle musste aber noch sein.

 

 

Zurück auf dem Camping war mal etwas zusammenräumen und einpacken angesagt. Nach getaner Arbeit sassen wir noch eine Weile an den Strand und genossen ein letztes Mal in diesen Ferien salzig, nasse Füsse. Morgen werden wir wohl bis Pont en Royas fahren und da auf dem Camperstellplatz nochmals übernachten. Genau an diesem Ort liess uns letztes Jahr der Thunercamper im Stich und wir mussten bis in die Schweiz abgeschleppt werden. Vor einem Jahr der erste Stopp, für diese Ferien der letzte Stopp. Obwohl Tageshöchsttemperaturen von maximal 9 Grad und gemeldeter Regen nicht gerade einladend wirken. Je nu, wir müssen uns wohl über übel so langsam wieder anklimatisieren. 

 

 

Ein letztes Mal genossen wir die Abendstimmung auf dem La Vigneraie 1860

 


 

 

Samstag 15. April

 

Nochmals guten Morgen von der Côte d‘Azur. Nach einem stärkenden Morgenessen vom mobilen Beck auf dem Camping, spazierten wir nochmals kurz ans Meer um auf wiedersehen zu sagen.

 

 

Etwas arg zögerlich setzten wir uns in unsere Wohnung auf 4 Rädern und tuckerten los. Durch‘s Hinterland von St. Tropez ging‘s im Zickzack Kurs durch die Berglis. Wär‘s nicht die Heimreise, hätten wir die Fahrt durch die herrliche Natur wohl noch etwas mehr geniessen können.

 

 

Es war eine extrem anstrengende Fahrt heute. Viele Windböen zwangen zum langsam fahren, mehrere Staus wegen Unfällen und Umfahrungen via Überlandstrassen. So erreichten wir unser heutiges Ziel in knapp 6 Stunden anstelle der angegebenen 3h50min. Während der Fahrt checkte Rahel noch die Wetterapp. In Pont en Royan soll es durchregen, deshalb entschieden wir uns für einen Camping in Cruas in der Ardèche.

 

Gegen 15.00 erreichten auch wir noch das Ziel und richteten uns spartanisch für eine Nacht ein.

 

 

Etwas Füsse vertreten musste nach dem langen Sitzen sein und so spazierten wir im Nieselregen noch kurz an die Rhone. Juhe, kleiner Vorgeschmack aufs schweizer Wetter morgen.

 

 

Nochmals köcherlen und Essen im Camper.

 

 

Trotz Heimreise und Ferienende ein schönes Gefühl zu wissen, dass wir nicht erst in den nächsten Ferien wieder mit einem Camper unterwegs sein dürfen, sondern jetzt die Möglichkeit haben jederzeit 1-2 Nächtlis nöime ga z pfuse und sii.

 

Ein letztes Sante!

Ein letztes, bis morgen

 


 

Sonntag 17. April

Wir verbrachten eine herrliche letzte Nacht und waren bereits gegen 7.30 startklar. Die heutigen 4.5h vergingen wie im Flug, kein Stau, kein lästiger Wind, nix. Dafür aber eine herrliche Morgenstimmungbein Überqueren der Rhone.

 

 

Nach der Grenze ein einziger kurzer Halt und Naviwechsel.

 

 

Kurz nach Zwölf fuhren wir wieder in Köniz ein.

 

 

Dann ging‘s ans Ausräumen und etwas Putzen. Wir waren noch nie so schnell und merkten bereits jetzt, wie angenehm so ein eigener Camper ist. Gefühlt die Hälfte des Gepäcks blieb im Camper und auch beim Putzen wurde nicht penibelst auf‘s letzte Sandchörnli geschaut. 

Drinnen war Malea voller Eifer am Pflanzen giessen während wir die Waschmaschine ankurbelten.

 

 

Und es blieb sogar Zeit, noch etwas den Garten zu geniessen.

 

 

Mit diesen Bilder endet unser Côte d‘Azur Reisli. Es waren fantastische 10 Tagen in einer wunderschönen, interessanten und abwechslungsreichen Gegend. Trotz Mistral hatten wir ein Riesenglück mit dem Wetter und wurden 10 volle Tage mit strahlendem Sonnenschein verwöhnt, was will man mehr. Jetzt muss nur noch hier endlich der Frühling Einzug erhalten. 

Danke für‘s dabei sein und falls Lust& Laune, einfach wieder reinschauen. Wir werden ja nun regelmässig unsere Weekends mit unserem Truckli verbringen, daher wird hier regelmässig von uns zu lesen sein.

Bis denn dann und tschüss